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Wie eine gute Akklimatisierung die Höhenkrankheit verhindern kann

Um Höhenproblemen vorzubeugen, gibt es einige sehr wirksame Maßnahmen. Die wichtigste ist und bleibt ein langsamer Aufstieg!

Folgende Punkte spielen allesamt eine große Rolle bei der Höhenakklimatisierung:


Langsam aufsteigen

Die Schlafhöhe sollte ab etwa 2500–3000 Metern pro Tag höchstens um 300–500 Meter erhöht werden. Zusätzlich sollte jeden dritten Tag bzw. alle 1000 Höhenmeter ein Ruhetag eingelegt werden.

„Climb high, sleep low“ – Schlafüberhöhung

Man kann tagsüber höher gehen, sollte aber zum Schlafen wieder in niedrigere Regionen absteigen. Die Schlafhöhe ist ausschlaggebend, nicht die unter Tags erreichte Höhe. So profitiert der Körper vom Aufenthalt in der Höhe und kann im Schlaf regenerieren..

Viel trinken

Die Höhenluft ist trocken, man verliert mehr Flüssigkeit beim Atmen und merkt das Schwitzen weniger. Drei bis vier Liter Flüssigkeitszufuhr pro Tag sind empfehlenswert. Der vermehrte Drang Wasser zu lassen – auch in der Nacht – ist ein positives Zeichen der Höhenakklimatisierung.

Kohlenhydratreiche Ernährung

Kohlenhydrate sind in der Höhe effizienter verwertbar als Fett oder Eiweiß.

Leichte Belastung

Übermäßige Anstrengungen in den ersten Tagen der Tour und im Aufstieg verschlimmern den Sauerstoffmangel. In der Phase der Höhenakklimatisierung gilt die Regel, jegliche unnötige Anstrengung zu vermeiden. Langsames Gehen mit regelmäßigen Pausen ist angesagt (am Kilimandscharo rufen die Guides: „Pole – Pole“, in Nepal: „Bistari – Bistari“, auf Deutsch: Langsam – Langsam…)

Höhenakklimatisierung fängt unten an

Erste Höhenprobleme können schon bei 2000 oder 2500 Meter auftreten. Entsprechend fängt die Höhenakklimatisierung schon auf diesen relativ niedrigen Höhen an. Wer erst bei 4000 Meter oder bei Auftreten der ersten Symptome von AMS anfängt, sich an die Regeln des Höhenbergsteigens zu halten, wird sein Ziel nicht erreichen…

Auf Warnsignale achten

Kopfschmerzen, Übelkeit, zunehmende Erschöpfung – all das muss ernst genommen werden.

 


 

Vorbereitung zu Hause


Auch wenn keine Vorbereitung die Akklimatisierung in der Höhe ersetzt, kannst du die Belastung deutlich reduzieren:

• Ausdauertraining (Laufen, Wandern, Radfahren)
• Intervalltraining für verbesserte Sauerstoffverwertung
• ausreichend Schlaf in den Wochen vor der Tour
• Gesund und entspannt anreisen und während der Tour auf die Gesundheit achten
• Ev. Hypoxietraining (z. B. in Höhenkammern)

Diese Maßnahmen ersetzen keinesfalls eine entsprechend gute und konsequente Höhenakklimatisierung am Beginn einer Tour. Je fitter und entspannter man ein Trekking in großer Höhe angeht, umso besser wird der Körper auf die Belastungen reagieren, sich an die großen Höhen anpassen und umso größer wird der Erfolg während der Tour sein.

 


 

Höhenakklimatisierung ist kein Luxus, sondern Lebensversicherung


Höhenkrankheit entsteht nicht aus Schwäche, mangelnder Kondition oder Pech. Sie ist eine direkte Folge der körperlichen Belastung durch Sauerstoffmangel, der Gefäßreaktionen im Gehirn und in der Lunge sowie hormoneller Veränderungen. Jeder Mensch kann betroffen sein – und jeder Mensch kann vorbeugen. Ein sorgfältig geplanter Aufstieg, genügend Flüssigkeitszufuhr, moderate Belastung und das ernsthafte Wahrnehmen von Warnsignalen sind die wichtigsten Bausteine für eine sichere Bergtour.

Wer seinem Körper Zeit gibt, sich anzupassen, wird die Berge nicht nur gesünder, sondern auch intensiver erleben. Höhenakklimatisierung ist letztlich das Zusammenspiel aus Wissen, Respekt und Geduld – und sie macht den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Bergtour und einem gefährlichen Abenteuer.

AMS (und in weiterer Folge HAPE und HACE) ist kein seltener medizinischer Notfall, sondern die direkte Folge eines überforderten Körpers in großer Höhe. Die Erkrankung beginnt oft subtil, kann sich jedoch in extremen Fällen zu einem lebensbedrohlichen Notfall (HAPE, HACE) entwickeln. Wer versteht, wie und warum AMS entsteht, ist in der Lage, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und richtig zu handeln.

Die Grundlage bleibt immer eine ruhige, gut geplante Höhenakklimatisierung und der Respekt vor der natürlichen Belastungsgrenze des eigenen Körpers.

 


 

Unser Beitrag zur Höhenakklimatisierung: ein gut geplantes Höhentrekking


Mit einem gut geplanten Programm, dass die oben erwähnten Maßnahmen zur optimalen Höhenakklimatisierung berücksichtigt, können wir als Veranstalter den Großteil der Höhenprobleme von vornherein abfedern.

Wir legen in all unseren Programmen SEHR Großes Augenmerk auf eine entsprechende Höhenakklimatisierung: wir planen unsere Reisen entsprechend und schauen, dass:

• Die Aufstiegsetappen entsprechend gering gehalten werden, vor allem in den ersten Phasen der Akklimatisierung
• Die Schlafhöhe entsprechend langsam erhöht wird
• Entsprechend wichtige Rasttage eingelegt werden
• Das entsprechend langsame Gehtempo eingehalten wird

Wir können mit unserer Erfahrung und der sorgfältigen Planung unserer Trekkingreisen und Expeditionen die meisten Probleme verhindern, aber dennoch können ab und an Probleme auftreten und Teilnehmer vereinzelt an AMS erkranken. Hier sind unsere erfahrenen Guides und Reiseleiter Ihr Ansprechpartner vor Ort um entsprechend zu reagieren, einen begleiteten Abstieg zu ermöglichen oder notfalls auch einen Abtransport einzuleiten.

Wir bitten Sie jedenfalls, unseren erfahrenen Guides zu vertrauen und deren Rat zu befolgen!

 


 

Wann ist man „akklimatisiert“?


Von Akklimatisation spricht man, wenn sich der Körper an den geringeren Sauerstoffgehalt in der Höhe angepasst hat.

Dieser Prozess beginnt sofort, ist aber erst nach einiger Zeit ausreichend stabil. Als weitgehend akklimatisiert gilt man, wenn keine Höhenbeschwerden mehr auftreten und man mindestens zwei bis drei Nächte auf einer bestimmten Höhe beschwerdefrei verbracht hat. Bis etwa 3000 bis 3500 Meter reicht dieser Zeitraum in der Regel aus.

Zwischen 3500 und 5000 Metern verlängert sich die notwendige Anpassungszeit deutlich. Der Körper benötigt hier häufig drei bis sieben Tage, um Atmung, Kreislauf und Schlaf so zu stabilisieren, dass ein Weiteraufstieg sicher möglich ist.

Oberhalb von etwa 5500 Metern ist eine vollständige Anpassung nicht mehr möglich – der Organismus kann die verringerte Sauerstoffverfügbarkeit zwar für eine begrenzte Zeit ausgleichen, baut aber kontinuierlich ab.

Ab rund 7000 Metern wird dieses Ungleichgewicht so ausgeprägt, dass man nur noch begrenzte Zeit überleben kann; daher spricht man hier von der „Todeszone“.

Typische Zeichen gelungener Höhenakklimatisation sind:

• eine wieder ansteigende Sauerstoffsättigung
• ein sinkender Ruhepuls
• erholsamer Schlaf
• das Ausbleiben von Symptomen der akuten Höhenkrankheit.

Insgesamt benötigt der Mensch also je nach Höhe von zwei Tagen bis zu einer Woche, um sich ausreichend anzupassen, wobei die Anpassung mit zunehmender Höhe immer langsamer und unvollständiger wird.

 

Medikametöse Behandlung der Höhenkrankheit>>

 

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