Wir haben das Ziel un den Höhepunkt unserer Reise, den Gipfel des 5137 Meter hohen Ararat erreicht!
Wie geplant sind wir sehr früh gestartet. Um 01:10 hat mich meine Uhr nach einer sehr kurzen und eher unruhigen Nacht aus dem Tiefschlaf gerissen. Kaum einer von uns der mehr als Dösen konnte. Ich selbst war scheinbar doch kurz eingeschlafen.
Wir haben uns im gemeinsamen Schlafzelt angezogen und für die Gipfeletappe hergerichtet. Da es doch schon kalt und vor allem etwas windig war, haben wir lange Unterwäsche usw. Angezogen.
Danach ein kurzes Frühstück und um 02:15 sind wir in den langen Aufstieg gestartet.
Wir sind ziemlich als letzte Gruppe gestartet und so hatten wir schon einige Lichterketten vor uns, die uns den steilen Weg gezeigt haben. So sind wir im Schein unserer Stirnlampen in engen, steilen Serpentinen aufgestiegen.
Die Temperaturen waren schlußendlich ganz OK, wäre da nicht der ständige Wind gewesen… stellenweise hatten wir wohl bis zu ca. 50kmh Wind. Nicht wirklich viel aber doch genug um die Temperaturen spürbar zu senken. So machten wir auch kaum Pausen, sondern schraubten uns unaufhaltsam nach oben.
Wir mussten ein paar größere, langsame Gruppen überholen, was nicht immer ganz einfach war. Aber schlußendlich waren wir bei Tageslicht, so gegen 05:30 am Beginn des Eisfeldes, über das wir die letzten ca. 150 Höhenmeter bis zum Gipfel zurücklegen mussten.
Steigeisen anziehen und rasch ging es weiter. Mit dem Gipfel bzw. Dem Ziel im Auge war es schon wesentlich einfacher und sehr rasch standen wir am Gipfel des Ararat, höchster Punkt der Türkei und offenbar Ziel von vielen weiteren Bergsteigern…
Trotz des Windes, aber auch dank der wärmenden Sonne, blieben wir lang genug für einige Gipfelfotos und auch um den geglückten Gipfelgang zu genießen. Wir waren geschloßen und ohne Probleme am Gipfel angekommen, besser kann es nicht sein.
Danach folgte ein langer und auch anstrengender Abstieg. War der Aufstieg im Geröll und in der Dunkelheit kein großes Problem, bis auf die zunehmende Höhe, so ward er Abstieg im steilen und rutschigen Schotter doch anstrengend und fast kräfteraubender, als der Aufstieg.
Gegen 10 Uhr waren wir dann wieder in unserem Hochlager angekommen. Hier wartete eine kleine Jause auf uns, wir konnten ein bisschen rasten - der eine oder andere schlief sogar kurz ein :-) - und dann hieß es Taschen packen und weitere fast 1000 Höhenmeter absteigen bis ins Basislager.
Wir sind gegen 14 Uhr hier im Basislager angekommen, wo uns ein gutes, kühles und wahrlich verdientes Bier erwartete.
Nun warten wir auf das Abendessen und freuen uns nach einem extrem langen, sehr anstrengenden aber wahrlich einmaligen Gipfeltag auf unsere warmen Schlafsäcke und eine hoffentlich erholsamere Nacht als die letzte im Hochlager.
Morgen steigen wir bios Dogubayazit ab und werden dann zurückfahren nach Tatvan, wo wir die letzte Nacht in der Türkei vor unserem Heimflug verbringen werden.
Wettermäßig hatten wir heute und in den letzten Tagen anscheinend extremes Glück: heute Nachmittag hat das Wetter etwas umgeschlagen, sogar ein paar Tropfen fielen hier im Basislager und für morgen und die nächsten Tage sind sogar Gewitter angesagt… wir hatten großteils wolkenlosen Himmel, vor allem heute, wo es doch so wichtig war!!
