Nach einer kalten Nacht, eventuell die bisher kälteste der Tour, sind wir bei gutem Wetter und Sonnenschein aufgewacht. Aufgrund der heutigen, eher kürzeren Etappe, hatten wir Zeit für ein gemütliches Frühstück in unserem Zelt, das schön von der Sonne aufgewärmt wurde.

Anschließend sind wir relativ sanft bis zu unserem heutigen Pass aufgestiegen, dem 5030 Meter hohen Mola La. Der Übergang eröffnete uns den den Weg zur kleinen Siedlung Charkha Bhot, der letzten Siedlung im Dolpo, ein Außenposten der Zivilisation.
Der Abstieg nach Charkha entlang der neuen Piste hatte es allerdings noch in sich, da es sich vom Pass aus nochmals um ca. 13 Kilometer handelte. Doch die schöne, weite Landschaft belohnte uns für unsere Mühen.
Wir erreichten Charkha Bhot für ein spätes Mittagessen nach ca. 5 Stunden Gehzeit.
Charkha Bhot ist ein erstaunlich großes, staatliches Dorf. Derzeit befindet sich gefühlt das gesamte Dorf im Umbau. Alle Einwohner sind gerade dabei, neue Häuser und neue Mauern aus Stein zu errichten.

Das alte Dorf besteht aus einer beeindruckenden Altstadt auf einem kleinen Hügel, fast wie eine kleine Festung gebaut, mit einer schützenden Außenmauer, eigentlich ein Unikat in meinen Augen. Doch ist dieses alte Dorf anscheinend dem Verfall preisgegeben, denn es wäre wohl fast ein Ding der Unmöglichkeit, die alten, aus Natursteinen erbauten Häuser zu erhalten bzw. zu renovieren. Insofern wird das Dorf neu erbaut. Platz und Baumaterial gibt es hier jedenfalls genügend!

Leider hat das Wetter nicht so ganz mitgespielt: Es hat den gesamten Nachmittag bis in die Nacht rein geregnet. Aber wir hatten eine feine Stube mit einer netten Familie, also war es warm und auch trocken.


